Dienstag, 26. Februar 2008

Endlich wieder Online...

Es war etwas länger still hier. Der neue Laptop funktioniert nun endlich, nach dem 3. Versuch (d.h. 3. ersatzgerät). Welch eine freude. habe nun webcam und fingerprint-reader, sachen, die ich täglich gebrauche:-). nein, aber im ernst, macht spass.

gesundheitlich geht es mir besser. nun, noch 1 tag, dann kommt die nächste chemiekeule. der arm ist zwar noch nicht besser (venen). nimmt mich wunder, wo der doktor mit die infusion anstecken will. betet für mich, dass ich keinen Port setzten muss. davor habe ich echt angst, fragt mich nicht wieso. die erkältung ist hartnäckig, stimme ist tief und belegt, nase läuft und es kommt zumindest alles raus (ja, so genau wolltet ihr es gar nicht wissen, gell:-)). aber es dauert und nimmt viel kraft. heute habe ich mal wieder köpfli rasiert. nicht dass es wächst wie verrückt, aber die kotelletten schauen so unter der perücke vor, das ist ja gar nicht sexy. muss ja schon ein bisschen ausschauen. die zahn- und kieferschmerzen (nein, niemand hat mich vor sowas gewarnt) sind zum glück vorbei. letzte woche dachte ich, ich verlier meine linken unteren zähne, das schmerzte dermassen und zahnfleisch war so entzündet! höchstwahrscheinlich auch eine nebenwirkung von der chemo. unglaublich, was der körper da aushalten muss (ganz zu schweigen von meiner psyche). aber eben, thanks god, es ist vorbei! harren wir der dinge, die da noch kommen. hab ich es schon erzählt: der arzt meinte ja, die chemo ist in etwa so dosiert: der patient sollte überleben, evtl. krebszellen nicht!! haha....

das weekend war wunderschön, nicht nur das wetter. die kirche und der ausflug in den park im grünen in thalwil war einfach toll. wir haben noch unsere lieben freunde getroffen, kinder konnten rumtoben, eltern quatschen an der sonne. ich genoss es total.

heute war noch bibel-studium. das machen wir (3 frauen) seit ein paar wochen und es ist total interessant und hilft uns, die bibel und das wort besser zu verstehen. die liebe k., unsere pastorin führt uns durch und wir profitieren und diskutieren.
anschliessend ging ich mal shoppen (bevor ich dann wieder flach liege). habe einen tollen frühlingsmantel/jacke gesehen, aber hei, über 400.00fr.! ist das nicht etwas viel für ein jäckli. ok, es sitzt perfekt und sieht ganz toll aus (macht mich 3 nummern schmaler) und hat ne tolle STone-farbe. aber das muss ich zuerst überschlafen. da könnte ich mir ja fast das lang notwendige neue handy kaufen. tja, ich werd darüber beten.

so, nun ruh ich mich noch etwas aus. lamentier nicht weiter und geniesse die ruhe bevor mein liebes kind nach hause kommt:-).

Montag, 18. Februar 2008

Das Wochenende war so schön

Meine Lieben. Am Samstag waren wir in der Kirche, wir hatten "Frauentreffen". Daughter of Destiny heissen wir. einmal im monat treffen wir uns zum gemeinsamen beten, über ein topic sprechen, zeugnis ablegen, singen, zusammensein. es war wunderschön und gab mir viel kraft.
am sonntag gingen wir sowieso in die kirche. auch das war kraftspendend. beim singen habe ich immer das gefühl, meine seele "is reaching out"! ach, es tut einfach nur gut und gibt kraft. mehr kann ich dazu nicht mehr sagen:-). ziel erreicht.

gesundheitlich ist zur zeit mal etwas ruhe, d.h. ich mache keine supersprünge, aber ich habe auch nicht latent schmerzen, endlich mal eine verschnaufpause. nur müde bin ich immer sehr schnell. das wird wohl noch etwas bleiben.

heute habe ich mal etwas gesurft und wegen brustaufbau rumgeschneuggt. brrrr..... diese operationsbilder (nachher) sehen erschreckend aus, wenn mit eigengewebe gearbeitet wird. dann hätte ich zwar weniger bauch (nicht schlecht), dafür nochmals eine narbe, von einer hüfte zur anderen rüber. ob ich das will?? bin ich mir noch gar nicht sicher!! ob ich ohne leben kann? weiss ich noch nicht. das mit der prothese ist zwar praktisch, und man sieht auch nichts als nichtwissender. aber darunter schwitzt man und man hat immer was, das man "abmontiert" abends und aufs tischli legt. so wie mit 3. zähnen. ob ich das ein leben lang will? noch viele fragen, die zu beantworten sind von mir. zeit wird hoffentlich helfen.
jetzt werde ich zuerst mal richtig gesund. die heilung der wunde kann ja sowieso erst nach der chemo vollständig abschliessend passieren. bis dahin ist es ein auf und ab, auch mit schmerzen und beweglichkeit. geduld ist angesagt, meine stärke! ich lerne schon viel dazu, das muss ich sagen.

noch update über kopf: fühl mich nun schon viel wohler. aber wenn ich so in den spiegel schau, denk ich immer an krebspatient, denn so kahlwerdend hiess und heisst, man hat krebs. dass der krebs weg ist, das vergess ich manchmal, wenn ich mich so anschaue. aber dann hol ich den befund für mich mental hervor und sage: ich bin geheilt und mache die chemo nur, um meine chancen zu verbessern, länger zu leben und eventuell vorhandene zellen noch abzutöten. aber visuell ist es ein starkes stück.
gestern konnte ich sogar die perücke in der kirche aufhaben. aber so nach 3 stunden drückt und juckt es, dass sie runter muss. die perückenhersteller denken auch, wir habe alle den gleichen kopf, gleiche form, gleicher haaransatz. sitzen tut das ding ja überhaupt nicht!! das sei mal gesagt. sind wir denn fussbälle und habe alle eine normgrösse? nein, eben nicht.
und ich sag euch, der winter ist kalt so ohne eigenhaar. alles, was ich nun trage, macht nicht annähernd so warm wie die eigenen haare. also, seid stolz auf eure haare, pflegt und wertschätzt, was ihr habt:-).

so, nun hol ich meine tolle tochter von der krippe ab. ich bin ja in der zwischenzeit "ihr glatzenköpfli"! ha, kosenamen erhält man ja schnell:)

Samstag, 16. Februar 2008

Wieder unter den Lebenden....

Liebe Leute. Ich konnte leider in den letzten Tagen nicht aufs Internet. Einerseits ist mein Notebook abgestürzt, andererseits lag ich mit einer starken Erkältung im Bett, mehrheitlich. Wie eine tote Fliege! so schlecht hab ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. mit chemo noch eine erkältung, da merkt man erst, was unser körper alles so arbeiten muss - innerlich - um gesund zu bleiben oder viren und bakterien abzutöten. nun denn, jetzt gehts wieder aufwärts. s., meine tochter, wurde netterweise von allen seiten her betreut, durfte zum nachtessen bei freunden bleiben, mal hier und mal da und ich konnte mich wirklich pflegen und ausruhen. ich bin immer wieder erstaunt von der güte meiner freunde! auch wurde mir wieder gekocht und so konnte ich wirklich nur noch aufwärmen und ruhen. geht es mir nicht gut?

interessant war noch, den arzt etwas auszufragen aufgrund des dieswöchigen besuches. die wunde heilt schlecht und schmerzt ja wieder mehr seit der chemo. das sei normal, da der heilungsverlauf eher stagnierend mit ein paar auf und abs sei während einer chemo. auch die vene, wo die infusion reinkommt ist stark entzündet und kann natürlich nicht heilen (meine theorie). ich dachte chemo sei eigentlich genug, nein, all dieses zipperleins müssten dann nicht noch sein. aber da gehen wir auch noch durch, ha wäre doch gelacht.

gestern versuchte ich dann, meinen kopf kahlzuschoren. misserfolg sondergleichen. ist gar nicht so einfach, wenn man das noch nie gemacht hat, alleine versucht und erst noch so empfindlich ist da oben. die haare sind zwar nun seheerrrr kurz, aber es schmerzt immer noch irgendwie. also mit rasierklinge ging es nicht, mit dem shaver (für haare) auch nicht und mit dem ladyshave schon gar nicht. sie sind nun zwar noch kürzer, zumindest, so um die 2 mm, aber ich hätte sie geren alle weg, denn sie fallen ja immer noch aus. und die stoppeln stören und ich habe das gefühl, überall sind haare. wo ich mich auch bewege, ich hinterlasse eine spur.

Montag, 11. Februar 2008

Ist nicht immer so einfach...

wie es aussieht:-). besonders wenn es einem den blog löscht, den man gerade geschrieben hat.

gestern durfte meine tochter mit einer lieben freundin und deren tochter ins kinderland volketswil. das scheint ihr sehr gefallen zu haben. und ich hatte zeit, zu schlafen und auszuruhen.

die chemo schlaucht schon arg. es ist, wie wenn der powerstecker gezogen wäre und erst noch immer power abgezogen wird. besonders wenn der magen blöd tut. gestern gings zwar, aber heute musste er sich dann doch wieder melden. am nachmittag wurd es dann besser. meine tochter hatte heute noch die tolle idee, doch die alten nuscheli zu holen und mir ein grosses für den kopf zu geben. denn die tücher rutschen immer weg und sind tw. zu klein. ha, was für ein gescheites kind ich hab. sie war ganz stolz. ich bin ja nun eh ihr "glatzköpfli", obwohl ich noch haare habe, wenn ja nur sehr kurze. ob ich die abrasieren soll? die liegen nämlich wie die langen überall rum. das nervt ganz schön. aber so ganz ohne....? kann ich mir noch nicht vorstellen. es reicht, wenn es lücken hat, aber immerhin hat es noch was. mal schauen, die zeit wird es zeigen.

die vene, in welche die infusion gespritzt wird, schmerzt heute. ich bete, dass es vorbei geht.

Donnerstag, 7. Februar 2008

2. Chemo hinter mir

Heute morgen also um 0830 uhr die nächste chemo hinter micht gebracht. wieder schöne CD gehört und die 2 stunden wunderbar überstanden. bin schon als summende patientin bekannt:-). dieses mal ging ich ohne begleitung meines freundes.
dann heimgefahren, noch was kleines gegessen und etwas schlafen, dösen. so nach ca. wiederum 3.5 stunden die ersten anzeichen, aufstossen. nun um 18.00 uhr etwas magenschmerzen. aber der arzt hat die dosis verändert und meinte, es sollte mir dieses mal nicht so schlecht werden wie letztes mal. also beten und vertrauen.
heute nachmittag noch besuch von lieber freundin, d. wie immer interessante gespräche und einige tipps für kindererziehung erhalten. jede macht es anders und man kann sich immer wieder was rausziehen für sich selber. danke d!! love ya & take care.
wiederum andere freundin holt heute S. ab in der krippe und dann kann sie zur nachbarin, essen gehen.
muss es wieder erwähnen: ohne die hilfe all dieser freunde und lieben leute um mich rum, könnt ich das gar nicht so gut überstehen. habt dank!

Mittwoch, 6. Februar 2008

Hätt ich gewusst, dass mein Hinterkopf so schön rund ist....

hätte ich meine Haare schon mal früher abrasiert:-).

Hallo Ihr Lieben. Heute war ich also nochmals beim Coiffeur, denn das Verlieren der Haare war wirklich unangenehm. Nun habe ich also einen Milimeter-Haarschnitt und bin erstaunt, dass es gar nicht so schlimm aussieht. Nein, wenn ich noch alle und mehr Haare hätte, würde es mir sogar richtig gut gefallen. Das Gesicht sieht ganz anders aus oder besser gesagt, NUN sieht man nur das Gesicht.
Das Lustige: die Leute kennen mich fast nicht mehr. Da sieht man wieder, wohin sie schauen oder was sie aufnehmen:-).

Was gibt es sonst Neues? Gestern bekamen S. und ich wieder was zum Essen von einer Freundin. Und Wow, war das Lecker und so lieb. Lachs auf Reisbeet mit Sellerie und Tomätli. Nur schon zum Anschauen eine wahre Pracht. Wie habe ich das genossen und S. auch. Umsomehr, da nun ab morgen wieder 4-5 Tage Diät angesagt sind, da die 2. Chemo folgt.
Ein wenig aufgeregt bin ich schon, obwohl ich ja nun in etwas weiss, was auf mich zukommt.
Dafür organiser ich mich, mit Tochter abholen und verpflegen lassen, denn Essensgeruch mag ich dann gar nicht. Heute koch ich noch etwas Reis vor, dass ich dann nur aufwärmen muss. Mehr mag ich eh nicht.

Also betet für mich und drückt mir die Daumen.

Dienstag, 5. Februar 2008

Die Sonne scheint und ich muss es geniessen

Guten morgen meine Lieben. Eine gute Nacht liegt hinter mir. Kopf schön eingebunden mit Tuch, welches am morgen dann immer irgendwo im Bett liegt:-). Also mit Roller alle Haare entfernen, meine morgentliche Reinigungszeit dauert nun halt etwas länger.

Ein Erlebnis von heute morgen, das muss ich euch erzählen: als ich meine Tochter in den Kindergarten brachte, wartete ich noch, bis sie sich umgezogen hat. In der Zeit kam ein anderes Mädchen dahergerannt und sagte: " Haha, deine Mutter sieht lustig aus" (wegen meines Tuches; ich gab mir so Mühe:-)). Da hat meine Tochter ihre Finkli angezogen, ganz ruhig, sagte der Kiga-lehrerin noch nicht gruezi, sondern "ein moment bitte" und ging zum Mädchen und meinte: Du musst meine Mutter nicht auslachen!
Ich war so gerührt. Auf der anderen Seite hoffe ich, dass ich sie nicht zu arg belaste mit dem Ganzen. Aber stolz war ich schon, dass sie diesen Beschützerinstinkt hat und dann wirklich anständig und nett (wer meine Tochter kennt, weiss, dass hätte auch anders enden können:-)).

Gestern hatte ich meine erste Bible-Study Lesson, das tat gut und war sehr interessant. Sonst viel ruhen und noch Besuch eines alten Freundes von früher. Wir haben uns sicher 3 Jahre nicht gesehen und es gab viel zu erzählen. Nachdem ich ihn dann nach ca. 1 Stunde immer angegängt habe (Chemo-nebenwirkung) ist er dann gegangen und ruhte noch - wie eine alte Lady. Tja, was sein muss, muss sein.

Aber auch gestern wurde ich wieder verwöhnt. Am morgen erhielt ich doch einen frischen selbstgebackenen Zopf von einer Freundin. Ich war so touched. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele liebe Menschen um mich rum sind und frag mich oft, wie wir das verdient haben, S. und ich. Ich danke Gott, dass er mich solche Personen kennenlernen lässt, liess. Ich könnte hier eine ganze Liste aufzählen und ich hoffe, alle in meinem Leben, die das betrifft, wissen, dass sie hier stehen müssten. Alle kann ich gar nicht namentlich in meiner Geschichte erwähnen.

Im Tüchli binden werd ich immer besser, Haare habe ich vielleicht noch 1/3 und die Schmerzen sind erträglich. Am Besten nicht anfassen:-). Ich warte sehnsüchtig auf den Bescheid des Coiffeurs, damit ich den Rest abschneiden kann und endlich die Perücke probieren kann. Hoffentlich kann ich sie dann auch benutzen!!

Montag, 4. Februar 2008

...aber es wird besser:-)

Eine kurze Nacht ist hinter mir. Natürlich bin ich mal wieder zu spät ins Bett und dann konnte ich nicht so schnell einschlafen, bis ich eine Position gefunden habe, die nicht schmerzt. Wie kann einem der Kopf so schmerzen, wenn Haare ausfallen? Komisch, aber wahr. Nun denn, heute morgen nochmals gebürstet und es werden nun wirklich immer weniger - wie ein Mäuschen seh ich aus - aber ich gewöhn mich auch langsam dran.

Wieso halten wir auch immer wieder so an Aeusserlichkeiten fest? Tja, loslassen lernen, versuchen, mich so zu sehen, wie ich bin und versuchen, in mein Innerstes zu sehen, das lern ich hierbei. Und das dann meinen Mitmenschen zu zeigen. Ha, wenn mich nun jemand mag, dann sicher wegen meinen inneren Werten ...und natürlich meinem Humor und Lachen:-). Bin ich bescheiden? Auf jeden Fall kann man/ich aus allem was Lernen und was Positives sehen. Das ist echt das Beste. Freu mich schon, muss dann ja keine Haare mehr waschen sondern nur noch die Bowlingkugel leicht duschen und polieren:-). Ha, wer darf das schon erleben. Ihr müsst Eure Haare büscheln und pflegen und verliert viel Zeit dabei:-). Spass beiseite, es gibt Schlimmeres, nicht wahr?

Heute morgen hat unsere neue Biblestudy-Gruppe gestartet, 4 Frauen. Das war so erquickend und tat so gut. Auch hier kam spirit, soul & body zur Sprache. Wir sind Spirit, haben Soul und leben in einem Body. Nur der vergeht dann eben, und der Spirit bleibt. Also pflegen wir den doch etwas mehr.

Sonntag, 3. Februar 2008

Ich will nicht sagen, es sei einfach...

..und nun ist es doch ein wenig traurig.
Gestern war ich also noch beim Coiffeur, einer, der spezialisiert ist auf solche Fälle wie mich. Ich dachte eigentlich, ich käme dann mit einer Stoppelfrisur zurück und hoffte, die bestellte Perücke sei schon hier. Aber da ich ja Salt & Peper Farbe wünschte, gab es ein kleines Problem. Nun wird also eine dunkle geliefert (ha, so wie in jungen Jahren), aber erst nächste Woche. Der Coiffeur machte mir einen rassigen Kurzhaarschnitt. Er meinte, psychologisch sei das besser. Es war dann am Nachmittag auch ganz gut.

Natürlich fallen dauern Haare raus und ich bin immer am wegwischen. Am Abend, nachdem wir bei Freunden zum Nachtessen eingeladen waren - was ich sehr genossen hatte, denn es gibt ja nicht viele Tage, wo ich wirklich richtig essen mag; aber nun kurz vor der nächsten Chemo konnte ich es nochmals richtig geniessen; feine Pizza, toller Salat und supergute Eiscreme; von der Gesellschaft ganz abgesehen - und ich vor dem Zubettgehen den Gel rausbürstete, kamen soviele Haare wie noch nie raus. Wie eine Katze, die ihr Winterfell ablegt (erinnerte mich an meine Katzen und die Bürsterei). Da hatte ich dann doch einen Heulanfall. S., meine Tochter kam sofort und umarmte mich ganz fest und tröstete mich unglaublich herzlich. Wie eine Grosse. Als ich dann meinte, es sei doch an mir, sie zu trösten und nicht umgekehrt, meinte sie weise: aber es sei doch auch richtig, wenn die Kinder ihre Eltern trösten, wenn diese es bräuchten. Also noch mehr Rotz und Wasser geheult. Aber dann wieder zusammennehmen und Kopf hoch.

Heute gings denn auch. Aber um der "Schweinerei" (Haarausfall) vorzubeugen, habe ich nun heute das erste Mal einen Turban angehabt, den ich von einer Freundin geliehen bekam. Ich finde, ich seh aus wie eine Putzfrau - wenigstens die Farbe ist schön, dunkelrot - aber die Kirchenmitglieder in meiner Kirche meinten, es sähe gut aus. Na wie auch immer. Mit starkem Lippenstift hab ich mich dann aufgepept, noch passender Schal um den Hals und es sah wirklich fast annehmbar aus. Freu mich dann auf die Perücke und hoffe, das sieht besser aus.

Heute dann nach einem späten Lunch noch rauf auf den Hirzel, die Sonne, Schnee und Aussicht geniessen. Wunderschön!!! Kind in Badewanne, Mutter hier am Computer. Vorher noch eine Runde Haare ausbürsten, denn raus kommen sie sowieso. Nun schmerzt die Kopfhaut ungemein. Kein Mensch hat mich darauf vorbereitet. Na, ich werd wohl in den nächsten Tagen meinen Freund C. bestellen, um alles auf 1 cm runterzurasieren. so bringt es doch nichts. Dann haben wir das Thema Haare abgehackt und können wieder Energie für die nächste Chemo tanken:-).

Nun etwas ausruhen, denn ich bin immer noch sehr müde. Die Augen könnte ich den ganzen Tag geschlossen halten, aber das geht ja leider nicht:-). Sonst kann ich ja gar nicht geniessen, was alles so schön um mich rum ist und passiert.

Vorgestern bekam ich noch ein wunderbares Geschenk: etwas Essen (damit wurde ich nach meiner Operation auch so verwöhnt von vielen lieben Leuten aus der Kirchgemeinde). Also vorgestern wurde uns also wunderbarer Reis mit noch tollerem Poulet geliefert und wir genossen es doppelt und dreifach. An dem abend kam auch noch eine andere Freundin vorbei, zum Essen und dann DVD schauen zusammen. Ich werd immer wieder so mit schönen Gesten und Geschenken überrascht. I am so blessed.

Freitag, 1. Februar 2008

Was für eine Nacht...evtl. haarloses Erwachen?

Das war vielleicht eine Nacht! Gestern abend also nochmals ganz sorgfältig die Haare durchgekämmt und da überkam mich nun doch richtig Traurigkeit. Es kommt mir vor, wie wenn ich zerfalle. Es zeigt mir auf, dass ich nicht ewig lebe, irgendwie ein unbeschreibliches Gefühl. So wie in einem Horrorfilm, welche ich schon lange nicht mehr schaue, aber die bleiben einem trotzdem im Gedächtnis.
Mit langem Gebet, dass ich das gut überstehe ins Bett. Gott kann es nicht vermeiden, was die Chemie in meinem Körper auslöst, so scheint es. Aber ich hoffe und bete, dass er mir hilft, das so gut wie möglich zu überstehen. Meine Haare zu verlieren scheint mir bald schlimmer als die Brust herzugeben. Ist es wohl, weil es jeder sehen kann, es eine Dekoration, Lockmittel und einfach wunderbar ist, Haare zu haben? Wir wissen es erst, wenn sie einem ausgehen.
OK, der grosse Trost soll sein, dass sie nachwachsen. Im Moment hilft das nicht soviel. Aber ich danke Gott trotzallem, dass es so ist, wie es ist. Er wird es richten.

Nun denn, Perücke ist bestellt und Coiffeur avisiert, dass ich jeden Tag eintrudeln könnte, damit wir die Haare kurz schneiden (ich wäre ja für Vollrasur, aber Coiffeur meinte, wegen Psyche nur kurz schneiden). Ich seh ja dann, wofür ich mich entscheide. Die Haut juckt auch so lustig. Also achtet auf dieses Zeichen. Mir hat das niemand gesagt.

Meine Tochter tröstete mich gestern, nachdem sie zuerst ein Tränchen vergossen hatte: Mami, sie wachsen ja wieder.
Ich las ihr ja das tolle Buch vor, das ich von den Frauen vom"Leben wie zuvor"-Selbstgruppe erhalten habe. Das kann ich nur empfehlen. Es zeigt die Geschichte einer Mutter auf, die an Brustkrebs erkrankt, die Haare veliert, weil eben auch Chemo, keine Energie hat, etc. Ist wirklich gut beschrieben und kindgerecht erzählt. Und das Schöne, mit "Happy End":-). Das braucht es unbedingt, auch Geschichten ohne Folgekrebs und Metastasen - denn so muss es nicht sein.

Also, auf in den Kampf und abwarten, was meine Haarpracht vorhat. Kraft schöpfen und dankbar sein, dass ich diesen "Kampf" überhaupt durchmachen darf. Andere hatten dieses Glück nicht.
Kopf hoch an alle. Alles ist zu überstehen, mit den Höhen und Tiefen, die dazu gehören.